Lektorat
Oft als bloßes „Korrekturlesen“ diffamiert, hat ein gutes Lektorat mehrere Aufgaben:
- Fehler in Rechtschreibung, Grammatik beseitigen
- Aufbau, Textdramaturgie verbessern
- sachliche Fehler entdecken
- Lesefreundlichkeit optimieren
- Anwendung von Regeln („Haus-Orthografie“) sicherstellen
- DIN und andere Anforderungen einhalten.
Der Lektor hat als erster Leser eines Textes die Chance, in den Text einzugreifen und ihn zu optimieren. Das beseitigt nicht nur Fehler, sondern stimmt ihn besser auf die Leserschaft ab. Dabei stehen persönliche Eitelkeiten im Hintergrund. Der Lektor arbeitet als Vermittler zwischen Autor und Publikum und muss beide berücksichtigen.
Wie wir von Software erwarten, dass sie fehlerfrei funktioniert, sollte dies auch für Texte gelten. Software-Firmen beschäftigen Tester und geben Beta-Versionen heraus, um den Fehlern auf die Spur zu kommen. Mitunter ändern sie nach dem Feedback Bestandteile, um den Kunden entgegenzukommen. Diese Tester- und Beta-Funktion übernimmt der Lektor bei Texten.
Der unabhängige Blick, der nicht in die Textentstehung eingebunden ist, sieht häufig mehr als die Augen, die jeden Tastenanschlag verfolgten. So wie Journalisten häufig Kollegen wichtige Texte zum „Erst mal lesen“ geben, sollte jeder Text, der nicht zur persönlichen Kommunikation gehört, von jemand Unbeteiligten gegengelesen werden. Dabei werden oft entdeckt:
- unverständliche Formulierungen
- scheinbar korrekte Schreibung, die jedoch falsch ist
- ungünstiger Aufbau einer Argumentationskette
- falsche Schreibung von Namen oder Organisationen
- uneinheitliche Verwendung von Groß- / Klein- oder Zusammen- / Getrenntschreibung
- technische Probleme.
Autor: Alexander Florin bei LinkedIn