Usability
Oft als Unterdisziplin des Designs betrachtet, beschreibt Usability die Reibungslosigkeit, mit der Kunden und Benutzer etwas verwenden können. Damit kann sie nur als „Nebenprodukt“ von Aufgaben entstehen und muss kontinuierlich in die Produktentwicklung integriert sein. Wie ein Design kann der Erfolgt von Usability nur anhand von konkreten Produkten oder Aufgaben realisiert und gemessen werden.
Der Mensch ist das Maß aller Dinge. Trotz seiner guten Anpassungsfähigkeiten ist anzustreben, dass sich Technik so präsentiert, dass sie möglichst unaufwändig genutzt werden kann. Die Regeln zur Gebrauchstauglichkeit („Usability“) sind universell. Nur die konkrete Regel unterscheidet sich von Medium zu Medium.
Eine gute User Experience, ein gutes User-Interface bedeutet nicht, dass Nutzer jubelnd davon schwärmen. Gute UX und gutes UI bedeutet, dass die Nutzer ohne Frust, ohne Stress ihre Ziele erreichen. Es entsteht ein angenehmes Erlebnis, das ihnen vermittelt, dass sie alles unter Kontrolle haben und ihre Vorhaben erfolgreich umsetzen können.
Das gilt für alle Bereiche: vom geschriebenen Text über eine layoutete Zeitschriftenseite, über Webseiten oder Software bis zur Maschinenbedienung. Die Medien und Werkzeuge unterscheiden sich zwar, die Wirkung beim Nutzer ist aber immer die selbe. Er oder sie fühlt sich kompetent und entweder gut unterstützt oder gut unterhalten. Vor allem besteht keinerlei Leidensdruck, zu einer anderen Lösung zu wechseln.
Eine erfolgreiche User Experience beginnt mit gutem Erwartungsmanagement: „underpromise and overdeliver“. Dieses basiert auf tiefer Kenntnis der Zielgruppe und derer Bedürfnisse. Daraus leitet sich alles weitere ab. Da es nicht „Technology Interface“ heißt, hat nicht die Technik das Primat, sondern der namensgebende User.
Poster zu Usability
Poster (deutsch) „12 Prinzipien des User-Interface-Design bzw. der Usability“
erstellt 06/2015
Poster (english) “12 Principles of User Interface Design a.k.a. Usability”
compiled 2015/06
Veröffentlichungen über Usability
Buch „User Interface Design. Usability in Web- und Software-Projekten“
380 Seiten
erschienen Juni 2015
24,80 Euro (gedruckt)
17,99 Euro (eBook)
Usability wird nicht am Ende eines Projektes auf eine Webseite oder Software aufgetragen – sie kann nur gelingen, wenn sie in allen Projektphasen und von allen Beteiligten ernstgenommen wird. Der Ratgeber beschreibt nicht nur die Ansprüche, sondern bietet einen Überblick und Einstieg in alle Aspekte des Interface-Design (Kapitelliste):
- Häufige Fragen
- Einstimmung zu Usability
- Unsere Nutzer
- Unsere Computer
- Ziele und Aktionen
- Ordnung auf dem Bildschirm
- Design-Nussschale
- Standardelemente
- Das eigene Interface
- Ganzheitlicher Ansatz
- Glossar & Index
Broschüre „Usability. Konzepte, Regeln, Hinweise“
erstellt 07/2014
Einen kleinen Überblick über verschiedene Aspekte der Usability liefert diese Broschüre (24 Seiten, Din-A5-Format):
- Überblick, Prinzipien, Anforderungen
- Nutzer, Einflussfaktoren, User-Storys
- Interaktionen und Interaktionsformen
- Computer vs. Menschen – Stärken & Schwächen
- Gestaltung, Farbe, Fokus, Schriften
- Gitter & Raster
- Formularelemente & Standard-Bedienelemente
- Eigenes Interface entwickeln
- Sieben Regeln
- Recht auf gute Software: Normen
- Beliebte Fragen
- Historischer Überblick
Weitere Veröffentlichungen
2017, Blog-Beitrag: Voice-Interfaces im Alltag: Siri, Alexa und Google Now zeigen das Potenzial von Voice im Alltag. Das Miteinander der Menschen und der Handel werden sich dadurch nachhaltig verändern.
2015, Blog-Beitrag: „Female Commerce“: Das Schlagwort vom „Female Commerce“ und abgeleitete Schlussfolgerungen setzen am falschen Ende an und sind nur als kommerzialisierter Sexismus.
2010, Buch: Der Apple-Faktor: Dieser erste Band stellt die wichtigsten Entwicklungen und ihre Auswirkungen vor. Es ist eher eine thematische Computergeschichte. Dabei stehen weniger Zeitleisten oder Faktenreihen im Vordergrund als die jeweiligen Entwicklungen, ihre Auswirkungen auf die Computerbenutzung und Kultur sowie die zugrundeliegenden Technologien, die sich gegenseitig befruchteten.
2009, Blog-Beitrag: Interface Design: Maschinen sind dem Menschen untertan. Die Schnittstelle muss sich am Herrscher orientieren. „Interface Design“ ist zwar jung, hat aber bereits viel erreicht.
2009, Blog-Beitrag: Interface Design: „Interface Design“ und „Usability“ sind Buzzwords der modernen Welt. Dahinter verbirgt sich ein Konzept, das den Menschen ins Zentrum der Technik stellt.
Usability & Ergonomie
Die Erkenntnis, dass das Kurzzeitgedächtnis nur sieben (± 2) Informationen speichern kann, ist für Software-Entwickler ebenso wichtig wie für Textautoren. Im einen Fall bedeutet sie, dass die präsentierte Informationsmenge sinnvoll zu begrenzen ist, im anderen, dass nach vielen Seiten Lesestoff relevante Informationen noch einmal direkt oder indirekt aufgegriffen werden müssen.
Auch die Gesetzmäßigkeiten zur menschlichen Tätigkeit spielen in den Bereich Usability hinein. Dieser große Bereich ist als „Ergonomie“ (griech. ergon = Arbeit, nomos = Regel, Gesetz) bekannt und bezieht sich allgemein auf die Arbeitssituation, die möglichst menschenfreundlich sein sollte. Dazu gehören die Gestaltung des Arbeitsplatzes, die Organisation der Arbeitsabläufe, das Fehlermanagement, die Kommunikation und der Arbeitsschutz.
Oft wird Ergonomie weniger allgemein als jeweilige Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine verstanden und bezieht sich konkret auf ein bestimmtes Gerät oder eine Software. Im Sprachgebrauch sind die Grenzen zwischen Ergonomie und Usability fließend. Wenn unterschieden wird, dann gilt Usability als Unterbereich der Ergonomie und bezeichnet zumeist „Anwender- oder Benutzerfreundlichkeit“ eines bestimmten technischen Geräts oder einer bestimmten Software.
Autor: Alexander Florin bei LinkedIn