Journalismus
Guter Journalismus beginnt mit Neugier und führt über eine möglichst sachliche oder gar objektive Präsentation zur Veröffentlichung an ein Publikum. Dieses bringt dem Journalisten Vertrauen entgegen und erwartet, Entscheidungen, Ansichten und Meinungen auf den veröffentlichten Texten und Beiträgen basieren zu können.
Journalistischer Anspruch
Daher gebietet es der journalistische Anstand, nur vertrauenswürdige Fakten (!) zu verwenden. Im Zweifelsfall bedarf es dazu mindestens zweier von einander unabhängiger Quellen. Doch die wirkliche Gefahr besteht nicht im Lügen oder Verdrehen von Tatsachen, sondern im Verschweigen oder Verkürzen von Informationen. Die größte Tugend des Journalisten ist das Beobachten oder Zuhören-Können, gepaart mit der Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen. Ein Journalist schafft nicht die Realität in den Medien, sondern berichtet mithilfe der Medien über Aspekte der Realität und die Zusammenhänge.
Jede sprachliche Äußerung ist gleichzeitig Interpretation der Sachlage. Die Versuchungen zur Perspektivenverschiebung sind vielfältig. Daher ist nur unabhängiger Journalismus guter Journalismus. Das Erstellen eines journalistischen Beitrages erfordert neben einer kleinen Portion Talent auch eine große Portion Handwerk. Das handwerkliche Rüstzeug lässt sich nachlesen, studieren, erlernen, benötigt aber ebenso Übung.
Im Alltag sollte man sich selbst regelmäßig drei Fragen stellen: Bin ich noch neugierig? Bin ich noch unabhängig? Wie kann ich noch besser werden? Zur Motivation gibt es eine vierte Frage: Wann war mein letzter Beitrag, auf den ich wirklich stolz bin, und wann wird der nächste veröffentlicht?
In der Realität ist Journalismus das Leben im Spannungsfeld zwischen eigenem Anspruch und äußerem Zeitdruck sowie anderen Faktoren. Um darin zu bestehen, braucht es Erfahrung, fachliches Können und ein dickes Fell. Wer aber aufhört, anderen zuzuhören, hört auf, journalistisch zu denken.
Gebrauchstexte
Von den journalistischen Grundsätzen und handwerklichen Fertigkeiten profitiert auch das Verfassen anderer Textgattungen:
- Hilfe- und Service-Texte
- Anleitungen und Dokumentationen
- PR- und andere Mitteilungen
- Soziale Medien und andere Endkunden-Kommunikation
Versteht sich der Journalist als Dienstleister, fällt der Wechsel in andere Textgattungen leicht. Dann profitiert die journalistische Arbeit von den handwerklichen Details, die er oder sie sich bei der Arbeit in anderen Textbereichen aneignet.
Journalistische Erfahrungen
Seit Abiturzeitungszeiten (1996) über ein Redaktionsvolontariat beim „Neuen Torgauer Kreisblatt“ und diverse Studentenzeitungen (UnAufgefordert, Rettungsring, Spree, bus) habe ich als Redakteur, Reporter, Lektor und in der Zeitschriftenproduktion, zum Teil auch als Layouter gearbeitet. Auch für das Magazin Seenland habe ich einige Beiträge (Reise-Reportagen, Service-Texte) verfasst. Schließlich landete ich für eine Zeitlang im Bereich der journalistischen Dienstleistung:
- Nachrichtencrawl bei N24
- Texte und Übersetzungen für Websites
- Gebrauchstexte, Anleitungen
- Redigieren, Lektorat.
Daneben betreute ich Spree als verantwortlicher Redakeur und verfasste gelegentlich eigene Beiträge oder führe Interviews. Um in Form zu bleiben, betreibe ich einen Blog (www.zanjero.de). Auch meine Bücher folgen eher einem journalistischen Anspruch.
Meine Artikel beim Berliner „Tagesspiegel“
Meine journalistischen Kompetenzen
- Recherche, Text konzipieren und verfassen: Reportage, Bericht, PR, Interview, Analyse, Essay
- Bebilderung: Fotografie und Illustration
- Unterstützung bei der Produktion: Planung, Lektorat, Layout, Redigieren
haben mir auch in vielen text-fremden Bereichen gute Kompetenzen vermittelt. Beispielsweise ist jeder längere Textbeitrag oder eine Studienarbeit oder eine Heftproduktion auch eine Art Projekt, in der sich das Handwerkszeug des Projektmanagements in verschieden großen Teams anschaulich lernen lässt.
Autor: Alexander Florin bei LinkedIn